TAGESSPIEGEL Kommentare

Veröffentlicht auf von lauti

 

 

Kommentar

 

von friedrich.lautemann | 01.04.2008 08:41:03 Uhr

 

Der Preis der Freizügigkeit ...

 

...sind die Kosten der Armut. Die organisierte Kriminalität zwecks Beschaffung von im Westen produzierten Gütern, vor allem leicht zu verwertende Personenkraftwagen, ist das Business jener, denen die früheren Verhältnisse zu Zeiten des Eisernen Vorhangs die Zukunft raubte. Wir zahlen für die Freizügigkeit an den Grenzen zum vormaligen kommunistisch unterdrückten "Osten" einen unvermeidbaren Preis, so ärgerlich er für alle ist, die unmittelbar davon betroffen sind. Wenn der Platz auf der Straße leer ist, auf dem der Besitzer seinen Wagen abgestellt hatte, stellen sich keine Gefühle der Verunsicherung ein; eher sind es Gefühle der Ohnmacht, der Resignation und des Zorns, wie sie bei erlittenen Verlusten auftreten. Der Bürger ist schutzlos. Die Methoden werden immer ausgeklügelter; die Profis lernen dazu. Die zunehmende Kriminalität findet nun grenzüberschreitend statt. Die Stehler haben es nicht schwerer als früher; für die Hehler aber sind goldene Zeiten angebrochen.

 

 

von friedrich.lautemann | 01.04.2008 12:57:28 Uhr

 

Die letzte Ursache...

 

...allen menschlichen Leides ist die Lieblosigkeit. Sie ist unbezwingbar; sogar das BVerfG hat sich diesem Sachverhalt gebeugt. Wer als Vater einen Sohn hat, den er liebt,
kann diesen Mann, der bis zum BVerfG gegangen ist, um seinen unehelich gezeugten Sohn zu verleugnen und ihn dadurch tief zu verletzen, nur verstehen, wenn er berücksichtigt, dass er von seiner Ehefrau unterdrückt wird. "Das Kind hat er aber noch nie gesehen, weil dies nach seiner Ansicht unweigerlich zum Zerbrechen seiner Ehe führen würde." Er wird es wissen. Was er nicht weiß, ist, dass Unterdrückung ohne Grenzen ist; sie hört in seiner Ehe nicht beim Umgang mit seinem Sohn auf. Dessen Leben wird durch die Lieblosigkeit seines Vaters und dessen Ehefrau stark beeinflusst. Er wird mit der Sehnsucht nach seinem Vater, der ihn verleugnet, weil er ein Schwächling ist, sein Leben lang konfrontiert sein. Er hat gute Chancen, ein Frauenheld zu werden - wie die meisten Männer, die ohne Vater groß geworden sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

von friedrich.lautemann | 02.04.2008 10:28:40 Uhr

 

Es gibt ein Naturrecht auf Liebe...

 

...wie es ein Naturrecht auf Leben, Gesundheit, Gerechtigkeit und
Wohlstand gibt - auf dem Papier demokratisch verfasster Gesellschaften. Nur sind alle diese schönen Rechte auch in unserer inhumanen Gesellschaft nicht so ganz ernst gemeint; die Schwachen, darunter die unschuldigen Kinder, müssen, so liest man erstaunt, lernen, dass es kein Recht gibt, von den Eltern geliebt zu werden. Von den Eltern nicht geliebt zu werden kommt in vielen Fällen einem Todesurteil gleich; das Kind tut alles, was in seiner Macht liegt, geliebt zu werden, bis hin zum Selbstverrat - zum aufgezwungenen Verzicht auf alle seine eigenen Bestrebungen. Jeder Elternteil ist zum Umgang mit seinem Kind berechtigt und verpflichtet - dafür gibt es starke Argumente. Wenn das BVerfG etwas anderes entschieden hat, verrät es diesen im TAGESSPIEGEL namenlos geblieben neunjährigen Jungen, wie es seine Eltern und seine Stiefmutter täglich tun. Er ist eines der vielen Schmerzens Kinder.www.friedrich.lautemann.over-blog.com

 

von friedrich.lautemann | 02.04.2008 10:57:57 Uhr

 

Ein alter Kämpfer ist kein Philosoph

 

Im Streit um die Vorbereitung eines neuen Verbotsantrags gegen die rechtsextreme NPD kritisiert Peter Struck die Haltung einiger Unions-Innenminister aufs Schärfste. Wäre er ein Philosoph, der Freude am Denken hat, weil er es kann, würde sich der alte Kämpfer Struck zum Beispiel fragen: was müssen wir tun, um den Zulauf junger Menschen zu den Neonazis zu stoppen? Nicht nur Peter Struck fällt das Denken schwer; sonst würde, was die NPD angeht, unseren politischen Eliten ein Licht aufgehen. Für chancenlose junge Menschen in unserer Gesellschaft ist es eine ganz natürliche Sache, sich von denen abzuwenden, die sich um alle anderen und sich selbst mehr kümmern als um sie. Es ist sträfliche Politik, darauf zu verzichten zu sagen: zuerst - Multi-Kulti hin, Multi-Kulti her - kommen unsere Kinder, deren Familien ohne Ausnahme für Deutschland Blutzoll entrichten mussten. Das ist es, worauf sie warten, die jungen "Nazis", von uns selbst gedanken- und mitgefühllos zu Außenseitern gemacht.

 

 

Henker und Richter

 

Nur der Henker hat mehr  Macht über einen Menschen als der Richter im Strafprozess. Er ist Herr über Ehre oder Schande, Leben in Freiheit oder Leben hinter Gittern. Weil das so ist gilt in freiheitlich verfassten  Gesellschaften wie der unseren die Unschuldsvermutung; "in dubio pro reo" - im Zweifel für den Angeklagten. Dieser Grundsatz soll die in die Fänge der Strafjustiz geratenen Bürger vor dem Justizirrtum mit allen seinen schrecklichen Folgen für den zu Unrecht Verurteilten bewahren. Wie gesagt: soll. Strafrichter entwickeln im Verlauf ihres Berufslebens den verhängnisvollen Drang, zu verurteilen, wer angeklagt ist. Nur 4 von 100 Angeklagten werden frei gesprochen; würde man sich die Mühe machen, die Freigesprochenen nach Rangordnungsverhältnissen zu betrachten, käme man womöglich zu dem Urteil, dass die sozial Schwachen auch im Strafverfahren schlechte Karten haben.  Monika de M. wurde das Opfer routinierten Verurteilens. Sie hatte Glück; sie hatte Verbündete, darunter den BGH.

 

von friedrich.lautemann | 03.04.2008 10:53:13 Uhr

 

Mit einem entmachteten Mörder ...

 

...verhandelt man nicht; man macht ihm den Prozess. Das wird bei Mugabe nicht anders sein. Inmitten seiner Waffen, mit denen der Diktator die Gesetze des einst blühenden afrikanischen Landes zum Schweigen brachte, gebärdete er sich wie ein grausamer Gott. Wie viele Landsleute ihm zum Opfer gefallen sind, wird man nie genau ermitteln können. Nach den vielen Grausamkeiten gegen die eigene Bevölkerung geht es Mugabe nun allein noch darum, eine Anklage wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Internationalen Strafgerichtshof zu umgehen. Man kann nur hoffen, dass ihm dies nicht gelingt. Es genügt nicht, dass der Despot geht (wohin?) und seine Mörderbanden aufgelöst werden. Das Volk von Simbabwe muss seine Achtung und Würde wieder finden. Nur dann hat es eine Chance, die lange Spirale des gewillkürten Niedergangs zu durchbrechen. Dann, wenn die vielen Wunden verheilt sind, könnte es in vielleicht zwei Generationen wieder zu dem zu werden, was es einmal war: der Juwel Afrikas.

 

von friedrich.lautemann | 03.04.2008 14:53:10 Uhr

 

Kein Mangel an Kühen

 

Einen menschlichen Embryo aus einer Hautzelle zu klonen ist der Wissenschaft bereits gelungen. Damit ist die Menschheit dem medizinischen Traum, maßgeschneidertes Ersatzgewebe  für Kranke herzustellen, ein gutes Stück näher gekommen. Für ihr Verfahren verwenden die Forscher Eizellen von  20- bis 24-jährigen Frauen. Es geht also auch ohne Kühe - wenn da nicht das ethische Problem wäre, dass die Frauen ein paar Euro verdienen. Originalton Bas Kast: "Offiziell soll dies natürlich freiwillig geschehen, aber klar ist, dass hier für arme Frauen eine Chance besteht, ein bisschen Geld zu verdienen. Dies kann man durchaus als eine Form von Prostitution für die Wissenschaft betrachten – und die ist moralisch verwerflich." Es ist für uns Menschen  eine lächerliche Rolle, zu moralisieren; Geld im Dienst der Wissenschaft zu verdienen als moralisch verwerflich abzustempeln ist sehr überheblich. Man kann annehmen, dass es Kast gut geht und nicht auf moralisch verwerfliche Weise Geld verdienen muss.

 

 

 

 

 

 

von friedrich.lautemann | 04.04.2008 10:23:10 Uhr

 

Ein Funke Hoffnung für das schlechte Gewissen

 

Wer Menschen an  Krebs und Menschen an AIDS hat sterben sehen, weiß nicht, welcher Tod grausamer ist. Im vergangenen Jahr sind also 290.000 Kinder an Aids gestorben, 420.000 haben sich neu mit dem Immunschwäche-Virus (HIV) infiziert. Insgesamt leben weltweit 2,1 Millionen Kinder unter 15 Jahren mit HIV, so viel wie nach UN-Angaben  im vergangenen Jahr  Menschen aller Altersgruppen weltweit  an den Folgen von Aids starben. Dennoch gibt es einen Funken Hoffnung - vielleicht darauf, dass wir weiterhin von dieser heimtückisch und epidemisch auftretenden Krankheit verschont bleiben. Hoffnung auf Heilung und Hoffnung auf ein erfolgreiches Zurückdrängen der Krankheit gibt es nicht, allenfalls also die Hoffnung der Beschwichtigung des schlechten Weltgewissens. Denn es geht kein Ruck durch die Welt, diese Krankheit mit allen denkbaren Mitteln zu verhüten - vor allem im armen Schwarzafrika. Die Mächtigen bedauern das Schicksal der Kranken - und wenden sich wieder Macht- und Rüstungsfragen zu.

 

 

von friedrich.lautemann | 04.04.2008 11:00:01 Uhr

 

Die wahren Helden unserer Zeit

 

Der deutsche Astronaut Hans Schlegel ist einer der wahren Helden unserer Zeit. Auch wenn wir uns an die bemannten Raumflüge gewöhnt haben: viele haben sich einen Rest ungläubigen Staunens über Technik, Präzision, Logistik und Heldenmut der Astronauten bewahrt. Dass Europas erstes Frachtraumschiff "Jules Verne" am Donnerstag erstmals an die Internationale Raumstation ISS angekoppelt hat, kann uns alle mit Stolz erfüllen. Der gut 19 Tonnen schwere automatische Raumtransporter soll das komplizierte Manöver mit wenigen Minuten Verspätung vollendet haben. Die "Jules Verne" ist nach Angaben der Europäischen Weltraumorganisation Esa im französischen Toulouse das weltweit leistungsfähigste Transport-Raumschiff, das 1,35 Milliarden Euro gekostet hat - wenig im Vergleich zu den Milliarden, die verantwortungslose und wichtigtuerische hochbezahlte Bankmanager in den Sand gesetzt haben - ohne jedes Risiko für sich selbst, wie die Eliten unseres Landes es selbstverständlich für sich beanspruchen.

 

 

Kommentare

von  friedrich.lautemann | 04.04.2008 12:44:38 Uhr

 

Wie beim Fußball

 

Wie beim Fußball weiß man in der bayrischen Landespolitik seit längerem nicht, wer nachher gewinnt. "Es müssen sich alle am gemeinsamen Erfolg der CSU konstruktiv beteiligen", sagte Generalsekretärin Christine Haderthauer. "Das Motto lautet: Reihen schließen und alle wieder aufs gegnerische Tor schießen." Gut so. Drei CSU-Bezirksvorsitzende betonen in einer gemeinsamen Erklärung, die Parteibasis habe die öffentlich ausgetragene Debatte über die Strategie der Partei "satt". "Über Strategie redet man nicht öffentlich, man praktiziert sie." gut so. Die Menschen, so liest man erstaunt, erwarten "gefestigte Inhalte und geschlossenes Auftreten". Beides setzt menschenkundlich betrachtet gefestigte Charaktere voraus. Das hat Horst Seehofer erkannt; das ist sein Gebiet. "Geschlossenheit nach innen, Entschlossenheit nach außen" wird das Wahlziel "50 plus x" garantieren, es sei denn, es läuft schlecht. Dann muss Franz Josef Strauß wieder ran - so lange ist der doch noch nicht tot, oder Stoiber.

 

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friedrich.lautemann | 04.04.2008 13:11:35 Uhr

 

Berlin ist doch kein Dackel

 

Als sei Berlin ein Dackel: macht wieder Freude, fühlt sich gut an, mag sich selbst, nimmt sich nicht mehr so furchtbar ernst, ist nicht mehr so anstrengend und nicht mehr so angeberisch. Nur der Dreck, den der Kerl macht! Überall Hundehäufchen, wohin man tritt! Der richtlinienkompetente Regierende Bürgermeister, die Inkarnation des "Alles gut so wie es ist" kriegt den Schmutz nicht so mit - auf den Partys geht es sehr edel zu, alles fein geputzt. Berlin bezirksweise im Vergleich zu New York ein Drecksloch? I wo, nicht bei so einer Luft, wie die Berliner Luft Luft. Es gibt also einiges zu tun – ein Mentalitätswandel muss her, das macht Be Berlin. Wirtschaftliche Dynamik“ ist in der Hartz-IV-Metropole nicht angesagt, aus Rücksicht auf die Neidgefühle. Neuerdings beleben Streiks bei Bus und Bahnen die Hauptstadt; die Berliner zeigen den da "oben", dass sie mit allem fertig werden. Nur Hertha könnte öfter gewinnen; aber da wird sich der Regierende Bürgermeister jetzt einschalten.

 

 

 

von friedrich.lautemann | 06.04.2008 12:27:32 Uhr

 

Heilige Pflicht

 

Olaf Scholz ist ein Jurist. Juristen sind davon überzeugt: erst müssen wir die Fakten kennen, bevor wir sie verdrehen. Scholz ist ein SPD-Schrödianer und hält es für seine Pflicht, eine unsoziale als soziale Politik zu verkaufen und den Schwur zu erneuern: nicht mit dem Verräter Oskar Lafontaine. Wer die Ideen der SPD und die SPD als Partei mehr verraten hat ist eigentlich gar keine offene Frage mehr: man muss sich nur die Fakten ansehen: Der SPD sind in einem noch nie gekannten Ausmaß Wähler und Mitglieder davon gelaufen. Bis zum heutigen Tag fehlt der SPD der Mut, zu sagen: das war falsch. Wir müssen auch auf die Gefühle der Menschen achten, die uns wählen sollen. Die Heuchelei muss aufhören - solche Sätze wie: "Ich setze mich nicht für Mindestlöhne ein, weil ich mir einen politischen Vorteil davon verspreche. Der Mindestlohn ist ein Anliegen, das die SPD mit heiligem Ernst vorantreibt." Die neue SPD ist nur noch für die da, die sich "mühen" - die anderen hat sie abgeschrieben.

 

 

 

 

 

von friedrich.lautemann | 06.04.2008 12:49:52 Uhr

 

Auch du bist Berlin

 

Die Erfinder der Marketing-Kampagne "Be Berlin" haben ihr Ziel erreicht: einen Haufen Kohle gemacht. Der Slogan ist angeblich in aller Munde. Die "Erfinder" dieser teuren, eitlen, narzisstischen und vollkommen nutzlosen Kampagne erinnert an den verlogenen Unfug einer ähnlichen Kampagne: Auch du bist Deutschland. Es gehört schon eine gehörige Portion Frechheit, Unsensibilität und Unverantwortlichkeit dazu, eine solche Kampagne in einer Stadt wie Berlin zu starten, in der sich nicht einmal mehr jeder Zweite aus eigener Kraft ernähren kann. Was soll das? Haben die politisch Verantwortlichen nur noch das eigene Vergnügen im Sinn? Wollen sie mit dieser Kampagne all jene verhöhnen, die nicht wissen, wie sie in dieser angeblich so großartigen Stadt - die Metropole der HARTZ IV-Empfänger - ihr bitteres Dasein fristen sollen? Die Politik hätte mehr für Berlin getan, wenn sie das viele Geld für soziale Zwecke ausgegeben hätte - vielleicht hätte Berlin dann ein paar obdachlose Kinder weniger.

 

 

von friedrich.lautemann | 06.04.2008 20:07:51 Uhr

 

Wahnsinn am Hindukusch

 

Am Hindukusch wird nicht nur unsere Freiheit verteidigt, dort wird auch unser Geld mit vollen Händen ausgegeben. Die Auslandseinsätze der Bundeswehr sollen im vergangenen Jahr 910,7 Millionen Euro gekostet haben, also etwa 1,8 Milliarden DM. Das gehe aus einem Bericht des Bundesverteidigungsministeriums hervor. In diesem Ministerium arbeiten 3000 Menschen; 2700 wissen eigentlich gar nicht, wozu sie da sind; jedenfalls bieten sie unserem Gemeinwesen keinen Nutzen außer dem, ansonsten der Sozialhilfe anheim zu fallen. Angeblich, damit am Hindukusch nicht noch mehr junge deutsche Soldaten ihr Leben lassen müssen, wurde für 127,3 Millionen Ausrüstung angeschafft, darunter Schutzmaßnahmen für die Transporter Dingo und Fuchs. Außerdem wurden fast alle Fahrzeuge mit Störsendern zum Schutz vor elektronischen Sprengfallen ausgerüstet. Die Lobbyisten im Verteidigungsministerium haben gute Arbeit geleistet. Olaf Scholz spart derweil Kosten bei HARTZ IV und schafft das soziale Deutschland der SPD.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

von  friedrich.lautemann | 07.04.2008 17:52:40 Uhr

 

Gesellschaftliche Paradoxie

 

Der Rucksack, in dem sich die Babyleiche befand, trägt die Aufschrift "Paradox" - man möchte hinzufügen: wie in einem schlechten Film. Die verzweifelte und/oder kranke Schwangere, die sich ihrer Verantwortung für das Neugeborene durch seine Aussetzung entziehen wollte, mit der sie ihr Baby dem Tod preisgab, dürfte sich kaum bewusst über die genaue Bedeutung des Wortes "paradox" gewesen sein, das sich mit widersinnig, ungewöhnlich oder gegen jede Erwartung übersetzen lässt. Auch die vorliegende Kindstötung ist widersinnig, aber sie ist keine Tragödie. Es handelt sich um das alltägliche Drama einer ungewollten Schwangerschaft einer Frau, die ihre Lage als aussichtslos bewertete, nachdem sie nun nicht nur für sich, sondern auch noch für ein ungewolltes Kind Verantwortung tragen sollte. Nicht einmal für eine Abtreibung reichte es; Hilfe war nicht in Sicht - nicht wirklich. Nun lässt es sich wieder schön grausen und ermitteln. Das Publikum hat Unterhaltung. Ändern wird sich nichts.

 

 

von friedrich.lautemann | 07.04.2008 18:39:52 Uhr

 

Die Liebe kannte nie das Wort verboten

 

Die Liebe kannte nie das Wort verboten - auch die Justiz kann sie nicht verbieten. Dass dem australischen Liebespaar aus Vater und Tochter von einem Gericht in South Australia auferlegt wurde, sich drei Jahre lang nichts zuschulden kommen zu lassen ist ja rührend; aber dass sie künftig keine sexuellen Kontakte mehr haben dürfen ist daneben gezielt. Zum Glück lässt sich die Liebe nicht in die Karten schauen; man darf davon ausgehen, dass der australische Staat die Einhaltung dieses Urteil eines weisen Richters - wahrscheinlich ist er Junggeselle und in Sachen Liebe noch nicht so bewandert - nicht mit heimlich installierten Kameras sicher stellen lassen will. Nur Verhüterlis sollten die beiden nehmen, und er sollte auf seine Figur achten, um seiner jungen Geliebten ein gutes Beispiel zu geben. Schlank macht inzestuöse Liebe vermutlich noch mehr Spaß; und er ist immerhin schon 61 - also in einem Alter, in dem man ihm den gewünschten Respekt vor seinem Liebesvermögen nicht versagen sollte.

 

 

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